Mehr als zwei Jahre nach der Tsunami-Katastrophe in Japan kämpfen
die USA mit deren Folgen. Vor ihren Küsten schwimmt eine gigantische
Abfall-Insel. Immer wieder werden gefährliche Trümmer angespült.
Fünf Millionen Tonnen Schutt, der sich aus Überresten von Häusern, Booten, Fabriken und anderem zerstörten Leben zusammensetzt. Dies verdeutlicht ein aktueller Bericht der Nationalen Ozean- und Atmosphärenverwaltung (NOAA). Momentan befindet sich die künstliche Insel nordöstlich von Hawaii, wie eine Computersimulation der Behörde veranschaulicht. Die Situation ist ernst. Der Müll mit all seinen Giftstoffen könnte katastrophale Folgen für die Flora und Fauna der US-Westküste haben, heißt es.
Seit Monaten landet immer neuer Müll aus Japan in Kanada oder an den Stränden der US-Bundesstaaten Alaska, Kalifornien, Washington und Oregon. Schon im März 2012 tauchte ein 60 Meter langes Geisterschiff aus Japan in Kanada auf. Nach der 8000 Kilometer langen Reise über den Ozean wurde es von der US-Küstenwache spektakulär versenkt.
"Auf riesige Reinigungsaktion gefasst machen"
Andere vereinzelte Gegenstände wie etwa ein japanischer Bootsanleger oder ein Motorrad wurden ebenfalls angespült. Auch ein Fußball mit dem Namen eines japanischen Studenten darauf wurde gefunden - und an den Eigentümer in der Stadt Rikuzentakata zurückgegeben. Immer wieder werden auch japanische Plastikkanister und Styropor-Bojen, die für die Austernzucht genutzt wurden, aus dem Meer gefischt.
Doch nicht immer lassen sich die Trümmer derart identifizieren. Oft fällt es schwer, den alltäglichen inländischen Müll von dem der Tsunami-Folgen in Japan zu unterscheiden. Auch Geigerzähler würden dabei nicht helfen, denn es sei keine radioaktive Strahlung auszumachen.
- Kommentar: Diese Aussage ist falsch. Wie Sie in diesem Artikel nachlesen können, handelt es sich durchaus um radioaktiven Schutt (Quellartikel in englischer Sprache: "Radioaktive Trümmer werden an die pazifische Küste angeschwemmt").
Und trotzdem: "Das ist gerade mal der Anfang", meinte im April 2012 der Ozeanograf Curtis Ebbesmeye. "Wir sollten uns auf eine riesige Reinigungsaktion gefasst machen", prophezeite der pensionierte Meereskundler schon damals. Nun droht den USA eine regelrechte Invasion in Form der tonnenschweren schwimmenden Abfall-Insel.
Quelle: Reuters
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