USA: Einreise-Verbot für Überwachungskritiker

Samstag, den 05. Oktober 2013, veröffentlicht auf MMnews
  
Ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten darf nicht mehr jeder einreisen. Jedenfalls dann, wenn er sich kritisch zu Überwachungsmaßnahmen äußert. Diese Erfahrung musste jetzt ein deutscher Überwachungskritiker machen.

Wer sich kritisch zu Überwachungstechniken der USA äußert, darf offenbar nicht mehr einreisen. Diese Erfahrung machte der deutsche Überwachungskritiker  Ilija Trojanows, als er von Brasilien nach Miami fliegen wollte. Der Flug wurde ohne Angaben von Gründen verweigert.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Einreise in die USA vereitelt werden sollte. Trojanows geriet ins Fadenkreuz der NSA, weil er sich publizistisch mit den internationalen und nationalen Überwachungsstrukturen in vielen  Artikeln und Essays kritisch auseinander setzte.

Eine Dreiviertelstunde vor Abflug knisterte das Sprechgerät, das Urteil über meinen Fall wurde verkündet, die Frau teilte mir knapp und emotionslos mit, die Einreise in die Vereinigten Staaten von Amerika sei mir untersagt. Ohne Angabe von Gründen. Ich solle mich an die Botschaft wenden und dort ein Visum beantragen. Wie auch die anderen Mitarbeiter von American Airlines war sie schlecht informiert, denn es gibt in Salvador da Bahia keine amerikanische Botschaft, und ein solcher Visumsantrag dauert Wochen. Insofern war diese Option für meine Reiseplanung irrelevant, der Verweis wirkte fast als Hohn.
Einer der wichtigsten und bedrohlichsten Aspekte des NSA-Skandals ist die geheimnistuerische Essenz des Systems. Transparenz ist offensichtlich der größte Feind jener, die vorgeblich die Freiheit verteidigen.

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