Korporatismus ist nicht Kapitalismus

Freitag, den 16. August 2013, geschrieben von Rider650
       
Viele glauben, der Kapitalismus sei an “allem" Schuld - an der Ausbeutung der Menschen, der Zerstörung der Umwelt, der Gewalt in der Welt …

Dabei verwechseln diese Leute Korporatismus mit Kapitalismus. Kapitalismus in seiner libertären Ausprägung bedeutet Freiheit in jeglicher Hinsicht, völlige Abwesenheit von Zwang. Die einzige Möglichkeit für eine Firma, in solch einer Welt Erfolg zu haben, besteht darin, die Bedürfnisse der Kunden besser zu befriedigen als die anderen Firmen - eine harte Welt für Firmen, aber eine gerechte für alle Menschen!

Und genau deswegen hassen Firmen Wettbewerb - sie sind eben keine Verfechter von Freiheit und von Freihandel. Einer Firma kann nichts besseres passieren, als monopolartige Privilegien zugewiesen zu bekommen. Ein Monopol ist übrigens immer ein durch staatliche Gewalt gesichertes Privileg. Entgegen der landläufigen Meinung sind echte Monopole am freien Markt unmöglich.

Hier kann es höchstens “natürliche Monopole" geben, nämlich wenn eine Firma die Bedürfnisse der Kunden sehr viel besser befriedigt als die versammelte Konkurrenz. Zum Beispiel bei Microsoft - bei denen lustigerweise der Gewaltstaat in Form der EU daherkommt und sie bestraft, weil sie die Bedürfnisse der Kunden besser befriedigen als die Konkurrenz, und sie die Dreistigkeit haben, in ihr Betriebssystem umsonst einen Webbrowser zu integrieren. Dieses “natürliche Monopol" ist aber alles andere als sicher, sondern muss jeden Tag aufs neue verteidigt werden - siehe wieder Microsoft - der Internetexplorer hat sich am Markt nicht wirklich durchgesetzt ;-)

Firmen lieben es, den Gewaltstaat für ihre Zwecke einzuspannen. Sie betreiben Lobbying für Handelsschranken für die Konkurrenz, für Schutzzölle, für Subventionen, für “Verbraucherschutzgesetze", die ihnen in Wirklichkeit nur die Konkurrenz vom Leibe halten und für eine Vielzahl weitere Dinge, die ihnen Vorteile außerhalb des Systems der freiwillig eingegangenen Verträge bescheren.

Die Firmen handeln dabei zwar unmoralisch, aber absolut rational. Die Lösung dieses Dilemmas ist nicht, die Firmen zu bestrafen oder Lobbying zu verbieten oder ähnliche Absurditäten, sondern das Übel bei der Wurzel zu packen. Der Staat ist das Problem. Seine Existenz und sein bereitstehender Gewaltapparat sind eine ständige Versuchung für jeden Geschäftsmann.

Ich will das mal an einem Beispiel illustrieren. Ich mache 3D Architekturvisualisierungen, fotorealistische Bilder von noch nicht gebauten Häusern also. Ich könnte nun den Gesetzgeber dazu bewegen, eine Gesetz zu erlassen, welches jeden Bauherren dazu verpflichtet, seinem Bauantrag Visualisierungen beizufügen. Dies würde die Nachfrage nach meinen Dienstleistungen gewaltig erhöhen. Begründet würde es damit, daß so die Baubehörde und die Anwohner besser wissen, was sie mit dem zukünftigen Bauwerk erwartet. Sogar Sicherheitsmängel könnten früher aufgedeckt werden - mein Gesetz würde also vornehmlich nur dem Verbraucherschutz und der besseren Information der Öffentlichkeit dienen. Desweiteren würde in dem Gesetz ein Qualitätsstandard für “baunatragsfähige Visualisierungen" festgelegt (ich mache teuere High End Visus, so könnte ich die lästige Billigkunkurrenz von meinem neu geschaffenen Zwangsmarkt ausschließen). Die Baubehörden hätten auch was davon. Sie könnten einen neuen “Visualisierungsbeauftragten" einstellen, der die Bilder prüft, veröffentlicht etc. Die Bauantragsgebühren würden deswegen natürlich steigen.

Klingt das unrealistisch? Ich denke nicht - genau so entseht eine Vielzahl unserer neuen Gesetze. Die komplette “erneuerbare Energien Branche" schafft sich so ihren Markt durch Zwang, die komplette Bankbranche verhindert so, daß die permanente Insolvenz aller Banken aufgedeckt wird etc. etc.

Erkennt den unterschied zwischen Korporatismus, der Verbandelung und Symbiose von Firmen und Gewaltstaat, genannt Faschismus, und Kapitalismus, der Vertragsfreiheit aller und der Gleichheit aller vor dem Recht!

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